Warum eine Potenzialanalyse kein Test ist - und man sich vor dem Ergebnis nicht fürchten muss

Oft hört man, dass man sich als Bewerber*in beim Personalberater nach einem ersten Interview einem Test unterziehen müsse. Mulmige Gefühle und Erinnerungen an die Ausbildungszeit werden wach. Was wird von mir erwartet, wie schaffe ich ein möglichst gutes Ergebnis? Wie kann ich mich vorbereiten?

Nun, gar nicht. Es soll sich auch niemand darauf vorbereiten. Denn was mitunter flapsig als „Test“ bezeichnet wird, ist auch im Bewerbungsprozess bei HILL International Realität. Dies hat allerdings nichts damit zu tun, Kandidat*innen berechnenderweise in Stress zu versetzen, sondern schlichtweg damit, sie so wie sie sind, objektiv besser kennen zu lernen.

Hard Facts sind gut, aber nicht alles

Aber warum, fragen Sie sich vielleicht weiter, braucht das der erfahrene Beratungsprofi noch, wenn Sie doch Ihre Erfahrungen und Kompetenzen in Ihren Bewerbungsunterlagen und im Gespräch ausreichend darlegen können?
Ganz einfach, weil dies zwar wichtig, aber nicht alles ist. Und weil der HR Profi seine Sache ganz tiefgehend richtig machen möchte – für das Unternehmen, also den Auftraggeber, wie auch für jene Bewerber*innen, die in die engere Wahl kommen. Es bedeutet, dass die Herausforderung, eine Position im Sinne aller Beteiligten so treffend wie möglich zu besetzen, ernst genommen wird. Nennen Sie es Professionalität und Wertschätzung.

Kein Richtig oder Falsch, eine Potenzialanalyse wertet nicht

Das Gute ist: es gibt gar kein „Richtig“ oder „Falsch“. Man kann also gar nicht „durchfallen“ und wir sprechen auch nie von einem „Test“. In einer guten Potenzialanalyse wird nicht gewertet, es werden im Ergebnis auch keine vereinfachenden Typen dargestellt. Was hingegen transparent gemacht wird, ist das, was eine Person ausmacht. Dabei gibt es keine positiven oder negativen Persönlichkeitseigenschaften an sich. Die Auswertung erfährt ihre Wertung erst im Abgleich mit den Anforderungen an eine bestimmte Tätigkeit. Damit zeigt sich, wie gut persönliche Eigenschaften, Interessen und Kompetenzen zu einem bestimmten Stellenprofil und den Herausforderungen in einem definierten Unternehmen bzw. Team mit seiner Kultur passen.

Im weiteren Sinn handelt es sich also um Matchmaking, wie es auch im privaten Leben genützt wird. Die Hard Facts aus dem CV sind die eine Sache, aber beim doch recht intensiven „Zusammenleben“ im beruflichen Umfeld, kommen eine Reihe weiterer wichtiger Faktoren hinzu. Stellen Sie sich vor, Ihr*e Lebenspartner*in ist - was Ihnen wichtig ist -, verlässlich im Umgang mit den Finanzen, vorausschauend planend und als Beispiel, begnadet in der Gartengestaltung im mediterranen Stil. Ein Treffer! Allerdings ein sehr lauter und impulsiver, mitunter recht misstrauischer Abendmensch, der sich fix binden möchte, während Sie die leiseren und diplomatischen Töne, einen frühen Start in den Tag und eine lose Bindung bevorzugen. Das könnte schwierig werden… Genau so ist es auch im beruflichen Umfeld.

Wie gut „passt“ eine Person zu einer Herausforderung?

Da Menschen einzigartige Individuen sind, geht es auch im beruflichen Umfeld ganz stark um die persönlichen Seiten eines Menschen, die in der „sozialisierten“ Beantwortung von Interviewfragen eher verdeckt oder in vielversprechender Selbstdarstellung überhöht werden. Um aber die Person in einem Großteil ihrer Facetten wahrnehmen zu können, kürzt eine Potenzialanalyse wie die HILL Kompetenzanalyse® diesen sonst recht langen Kennenlernprozess massiv ab.

Die vielen Abstufungen und Kombinationen von Eigenschaften machen es möglich, ein „ungeschminktes“ Bild auf jemanden zu bekommen, den man kaum kennt. So kann der Personalberater aufgrund eines Verfahrens, das alle gleich „misst“, einschätzen, ob bei gleicher fachlicher Eignung Person A, B oder C besser ins bestehende Team eines Unternehmens passt, sich dort wohlfühlt, daher auch motivierter agiert und letztendlich ein für beide Seiten nachhaltiges, produktives und zufriedenes Miteinander entsteht. Es ist der Respekt vor dem verantwortungsvollen Prozess, den wir als Personalberater begleiten dürfen, und die Wertschätzung jedem Menschen gegenüber, ihn objektiv und möglichst umfassend in seinen Potenzialen zu betrachten.

Positiv für Unternehmen und Bewerber*innen

Als Rückmeldung von Kundenseite hören wir oft, dass ein Gesprächseindruck ergänzt wurde und dass die Ergebnisse wertvolle Hinweise darauf liefern, worauf im Unternehmen in der zukünftigen Zusammenarbeit besonders geachtet werden muss.

Auch von Seite unserer Kandidat*innen ist die zeitliche Investition in die Kompetenzanalyse nie sinnlos. Da gibt es interessierte Bewerber*innen, die im Anschluss nach einem Feedback fragen und sich dabei intensiver mit ihren persönlichen Präferenzen und Stärken auseinandersetzen. Sie setzen sich folgend mit ihrem persönlichen Karriereweg reflektiert auseinander und steuern diesen bewusster selbst.

Sollten Sie daher wieder einmal zu einem „Test“ beim Personalberatungsunternehmen eingeladen werden: Lehnen Sie sich zurück, jetzt wissen Sie, dass man auch auf Ihre Persönlichkeit und Ihr Wohlergehen im Unternehmen Wert legt!

Sie möchten mehr dazu erfahren? Lesen Sie hier weiter: HILL Kompetenzanalyse!

Mag. Birgit Pfannhauser, Geschäftsführerin, Chief Partner Officer
Geschäftsführerin, Chief Partner Officer

Do the best you can until you know better. And when you know better, do better.