Arbeit und Freizeit in Balance bringen – betriebliches Gesundheits­management

Was für unsere Eltern und Großeltern noch selbstverständlich war – die klare Trennung von Arbeit und Freizeit – wird in einer digitalisierten Arbeitswelt immer schwieriger. Das Firmenhandy wird privat genutzt, dafür werden auch am Abend oder am Wochenende die beruflichen Mails gecheckt – gearbeitet wird im Büro, zu Hause oder auch unterwegs. Diese verschwimmenden Grenzen zwischen Beruf und Privatleben erfordern einen bewussten Umgang mit den neuen technologischen Möglichkeiten und den daraus resultierenden veränderten Rahmenbedingungen, denen Unternehmen und Mitarbeiter*innen ausgesetzt sind. Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ist für Unternehmen gerade deshalb von großem Interesse. Geraten diese zwei Bereiche aus dem Gleichgewicht, leidet das Wohlbefinden, die Gesundheit und damit natürlich auch die Leistungsfähigkeit bzw. -bereitschaft der Mitarbeiter*innen. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer ernstlichen Erkrankung wie Burn-out oder psychosomatischen Krankheitsbildern. Die Investitionen in ein betriebliches Gesundheitsmanagement und damit in gesundes Arbeiten, sind also nicht nur für die Mitarbeiter*innen von Vorteil, sondern auch für die Unternehmen.

Betriebliches Gesundheitsmanagement

Als Lösungsansatz im Rahmen eines betrieblichen Gesundheitsmanagements, das generell die Erhaltung und Förderung von Gesundheit, Leistung und Erfolg aller Mitarbeiter*innen zum Ziel hat, rückt das Konzept der „Work-Life-Balance“ auch in Unternehmen immer stärker in den Vordergrund. Grundsätzlich ist die Work-Life-Balance ein Zustand, in dem Arbeits- und Privatleben ausgewogen sind. Diese Balance dient der individuellen Zufriedenheit und einer Vermeidung von dauerhaften Überlastungen der Mitarbeiter*innen, wobei das Empfinden des Einklangs für jeden ganz individuell ist und nicht als Fifty-fifty-Verhältnis verstanden werden sollte. Je nach Lebensalter, Lebenssituation bzw. auch beruflicher Position, setzen die Menschen andere Schwerpunkte um ihren persönlichen Gleichgewichtszustand zu erreichen.

Work-Life-Balance-Konzepte im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsvorsorge können daher vor allem präventiv ansetzen. Konkrete Maßnahmen können zum Beispiel sein: Ernährungsseminare, gesundheitliche Vorsorgeangebote, Sportkurse oder sogar ein firmeneigenes Fitnessstudio, Selbst- und Zeitmanagementtrainings, das Angebot von Betriebskindergarten und Ferienprogrammen für Kinder von Mitarbeiter*innen, eine gesunde Betriebsküche, Massagen, Hilfe bei der Betreuung älterer Familienmitglieder und vieles mehr. Als organisatorische Begleitmaßnahmen können zum Beispiel flexiblere Arbeitszeitgestaltungen wie Gleitzeit, Teilzeit und ähnliche Modelle eingesetzt werden. Auch das Arbeiten im Homeoffice oder Sabbaticals können Maßnahmen sein, um die Work-Life-Balance der Mitarbeiter*innen zu verbessern.

Tipps, damit der Ausgleich gelingt

Neben der Inanspruchnahme von Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsvorsorge, können Mitarbeiter*innen aber auch selbst einiges tun, um den Ausgleich zwischen Beruf und Privatleben aktiv zu gestalten: Wir haben hier einige Empfehlungen zusammengetragen, die einerseits während der Arbeitszeit, andererseits in der Freizeit umgesetzt werden können:

  • Sportlicher Ausgleich ist wichtig, der Körper wird gestärkt und die Folgen von Stress reduziert – „In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist“
  • Entspannende Tätigkeiten helfen, um abzuschalten und Kraft zu tanken – egal ob laufen, Yoga, stricken oder meditieren
  • Pflegen Sie Ihre Hobbies, Treffen Sie Freunde
  • Achten Sie auf ausreichend Schlaf
  • Lernen Sie auch einmal nein zu sagen
  • Arbeiten Sie fokussiert, aber machen Sie regelmäßig Pausen
  • Machen Sie die lästigsten, schwierigsten und unangenehmsten Aufgaben zuerst
  • Lassen Sie Problemstellungen, berufliche Herausforderungen oder auch Sorgen, nicht zu nah an sich heran kommen