Dress for success!

Bevor Sie jetzt gleich den nächsten Termin beim Stylisten planen, können wir Sie beruhigen: Dresscodes werden heutzutage bereits in vielen Bereichen etwas freier interpretiert. Dass man sich dennoch an die wichtigsten Grundregeln halten sollte, ist ein ungeschriebenes Gesetz. Schließlich geht es dabei in erster Linie um den Respekt dem jeweiligen Unternehmen, Gastgeber oder Event gegenüber.

Vor allem, wenn man die Karriereleiter erklimmen möchte, sollte man sich das Motto „Dress for success“ zu Herzen nehmen. Denn ein professionelles Auftreten spiegelt sich nicht nur in der inneren Haltung, sondern auch im optischen Gesamtbild wider. Doch was ist bei der Vielzahl an Vorschriften angebracht und welche Outfits fallen aus dem Rahmen? Wir haben die wichtigsten vier Business-Dresscodes unter die Lupe genommen.

1. Dresscode Casual

Ist im beruflichen Alltag vom Dresscode „Casual“ die Rede, ist gehobene Freizeitkleidung angesagt. Doch auch wenn dieser Kleiderkodex prinzipiell zwanglos ausgelegt ist, bleiben zerschlissene Lieblings-Jeans und bequeme Hoodies hier im Kleiderschrank. So darf das Outfit zwar lässig sein, sollte aber zugleich hochwertig, stilvoll und gepflegt wirken.

Wichtig: Im Arbeitsumfeld oder zu offiziellen Veranstaltungen sollten Damen unbedingt auf eine angemessene Saumlängen achten! Tipp für Herren: Zieht der Gastgeber sein Sakko aus, dürfen Sie das auch!

Hier trägt man den legeren Dresscode:
„Casual“ ist vor allem bei privaten Veranstaltungen, in kreativen Bereichen, bei Jobs ohne Kundenkontakt oder zum lockeren Business-Brunch angesagt. Achtung sei allerdings in Bezug auf den „Casual Friday“ geboten! Dieser verlangt nämlich nach dem etwas eleganteren Dresscode „Business Casual“.

Unser Tipp: Auch bei legeren Dresscodes sind Blazer und Sakko nie verkehrt! Schließlich verleihen die Klassiker jedem Look sofort ein glamouröses Upgrade.  

Der Look für Damen:
Sowohl elegante Jeans als auch Stoffhosen, Kleider, Röcke oder Blusen entsprechen dem Dresscode. Bei Schmuck und Accessoires darf es ruhig etwas auffälliger sein, solange es zum Outfit passt. Auf Spaghetti-Tops und kurze Shorts sollten Sie hingegen verzichten. Vermeiden Sie zudem zu hohe Absätze und ein zu freizügiges Dekolleté.

Der Look für Herren:
Auf eine Krawatte können Sie bei diesem Dresscode verzichten. Hochwertige Chinos, gebügelte Baumwollhosen, Polohemd und Jackett sind die perfekten Basics für einen smarten Casual-Look. Auch eine schöne Jeans in Kombination mit einem offenen Hemd (nie mehr als zwei Knöpfe!) und ein Pullover über der Schulter ist eine Option. Bei den Schuhen dürfen Sie hier zu passenden, gepflegten (!) Sneakers greifen.

2. Dresscode Business Casual

Der Dresscode „Business Casual“ ist die elegante Erweiterung des vorherigen Kleidungsstils und erfordert einen gekonnten Spagat zwischen Freizeit- und Businesskleidung. Dafür kombinieren wir schlichte, ungezwungene Stücke wie schicke Pullover aus Kaschmir oder Seide zu traditionellen Office-Klassikern.

Wichtig: Sportliche Teile wie Jeans und Sneakers sollten hier unbedingt im Schrank bleiben! Unser Tipp für Meetings und Veranstaltungen: Nehmen Sie stets einen Blazer bzw. ein Sakko mit! Mittels Anziehen oder Weglassen können Sie sich damit in Sekundenschnelle an die Looks Ihrer Kolleg*innen und Geschäftspartner*innen anpassen.

Hier trägt man den Dresscode:
After-Work-Veranstaltungen oder informelle Geschäftsessen verlangen nicht selten die Kleiderordnung „Business Casual“. Hier steht – im Vergleich zum eher privaten Dresscode „Casual“ – der Business-Aspekt im Vordergrund. Unsere Empfehlung: Besser ein wenig over- statt underdressed auftreten.

Der Look für Damen:
Dieser Dresscode ist seriös aber nicht spießig! Setzen Sie auf geschlossene Schuhe, gedeckte Farben und unaufdringliche Prints und kombinieren Sie diese mit klassischen Elementen. Bundfaltenhosen, hochwertige Culottes, Schluppenblusen und Budapester sorgen zum Beispiel für dezenten Business Chic.

Der Look für Herren:
Männer können hier auf den Anzug verzichten. Farbige Hemden (auch mit Button-Down-Kragen) oder feine Poloshirts sowie edle Feinstrickpullover und dunkle Baumwollhosen sind bei diesem Dresscode möglich. Auch dezente Streifen und kleine Muster sind erlaubt, sollten aber immer mit unifarbenen Stücken kombiniert werden. Loafer oder Slipper sind hier die richtige Schuh-Wahl.

3. Dresscode Business Attire

Hinter dem Begriff „Business Attire“ verbirgt sich der klassische Büro-Dresscode. Dieser ist sowohl im Office, als auch bei Meetings und Geschäftsterminen angesagt. Dabei sollten Sie stets darauf achten, dass Ihr Erscheinungsbild Ihre Position angemessen repräsentiert. Übrigens: Der Dresscode „Tenue de Ville“ oder „Day Informal“ verlangt denselben Kleidungsstil.

Hier trägt man den Dresscode:
Im Geschäftsleben sollte die Kleidung das eigene Können und die persönlichen Kompetenzen optimal unterstreichen. Bei wichtigen Präsentationen oder Kundenmeetings können aufdringliche Verzierungen, Farben oder Muster daher kontraproduktiv sein und schnell von Ihrer Leistung oder dem vorgetragenen Inhalt ablenken.

Faustregel: Je höher Ihre hierarchische Position oder je offizieller der Anlass, desto dunkler sollte die Kleidung sein. Wichtig: Beschränken Sie Ihre Farbauswahl dabei auf maximal zwei verschiedene Töne. So können Sie uneingeschränkt durch Ihre Fähigkeiten glänzen!

Der Look für Damen:
Ist „Business Attire“ (also „Geschäftskleidung“) gefragt, sind gedeckte Farben wie Anthrazit oder Marine die richtige Wahl. Kostüm, Etuikleid oder Hosenanzug sind hier Pflicht, dezenter Schmuck ist erlaubt. Achtung: Die Vorschrift verlangt geschlossene Schuhe, bestenfalls aus glattem Echtleder und eine transparente Strumpfhose. Tipp: Matte, hautfarbene Strumpfhosen wirken moderner als glänzende Modelle.

Der Look für Herren:
Der Anzug ist hier ein Muss! Ebenso gehören eine Krawatte, ein helles, einfarbiges Hemd und schlichte Lederschuhe zum Outfit. Manschettenknöpfe können angelegt werden, sind aber kein Muss. Tipp: Achten Sie auf dunkle, am besten schwarze, Socken. Denn auch wenn diese von der Hose verdeckt werden, leidet der gesamte Look, wenn plötzlich bunte oder bedruckte Socken zum Vorschein kommen.

4. Dresscode Business Formal

Hinter dem Begriff „Business Formal“ verbirgt sich der formellste Büro-Dresscode, dementsprechend sind die Styling-Regeln kompromisslos.

Hier trägt man den Dresscode:
Die Kleiderordnung „Business Formal“ herrscht häufig auf den oberen Hierarchie- und Management-Ebenen sowie bei offiziellen Geschäftsterminen oder gehobenen Abendveranstaltungen. Tipp: Sollte bei einer Abendveranstaltung von „Semi-formal“ die Rede sein, bedeutet dies nicht, dass es nur halb so formell zugeht. Hier kann damit sogar ein Smoking gemeint sein. Bei Frauen wird ein Kostüm, Kleid oder Hosenanzug in dunklen Farben erwartet.

Der Look für Damen:
„Buiness Formal“ verlangt nach einem schicken Kostüm oder einem eleganten Hosenanzug mit Bluse. Wichtig für alle Looks mit Kleid oder Rock: Der Saum sollte stets die Knie umspielen – mehr Bein ist hier ein Fauxpas! Dazu gehören außerdem hautfarbene Strumpfhosen und geschlossene Pumps, wobei der Absatz nicht höher als sechs Zentimeter sein sollte. Starkes Make-up und eine wilde Mähne sind hier ebenfalls Tabu! Stattdessen auf einen natürlichen Look mit schlichtem Knoten oder zurückhaltendem Pferdeschwanz setzen.

Der Look für Herren:
Bei direktem Kundenkontakt oder in Führungspositionen tragen Männer einen zwei- oder dreiteiligen dunklen Anzug mit Hemd, Krawatte und glatten Lederschuhen. Neben den üblichen Farben Schwarz und Anthrazit sind auch Grau, Braun oder Cognac möglich. Wichtig: Kombinieren Sie hier nie mehr als zwei Muster gleichzeitig! Ist die Krawatte gemustert, gehen maximal noch Streifen an Hemd oder Anzug, aber nie auf beidem!

Egal ob Sie „Business Casual“, „Business Attire“ oder „Business Formal“ als Dresscode auf der nächsten Einladung zum Geschäftsessen vorfinden, wir hoffen, Sie sind in Sachen korrekte Kleidung nun bestens gerüstet.

Marlene Sturm, Gastautorin
Gastautorin

Ziele nach dem Mond. Selbst wenn du ihn verfehlst, wirst du zwischen den Sternen landen.