Veränderung braucht Mut – Evolution 4.0

Industriebetriebe sind keine Start-ups, Manager*innen keine Gründer*innen – und doch könnte jeder von uns morgen noch erfolgreicher und glücklicher sein!

Die Industrialisierung schreitet seit Jahrzehnten kontinuierlich voran. Haben wir uns vor 20 Jahren noch mit der Ausarbeitung und Formulierung von Managementsystemen und Prozesshandbüchern beschäftigt, so übernehmen viele Teile daraus mittlerweile Automatisierungen und Softwaretools. Was aber oft gleichgeblieben ist, sind die dahinterliegenden Denkmuster, was – wann – wie funktionieren und rauskommen muss.

Agile Zusammenarbeit in Start-up Unternehmen ist zielorientiert und schert sich nur wenig darum, welche Prozessschritte und Funktionen in einem Organigramm genau eingehalten werden müssen. Ist es wirklich so wichtig, klare Schnittstellen zu definieren und so wenige Fehlerquellen wie möglich zu gewährleisten? Oder wäre es wichtiger, alle fühlen sich gleichermaßen für den Erfolg und auch den Misserfolg verantwortlich? Fehler führen zu Verbesserungen/Erkenntnissen, und wir wachsen auf dem Weg zum Ziel über uns hinaus.

Haben unsere hochgelobten QM-Handbücher, Schnittstellendefinitionen und Stellenbeschreibungen nicht den großen Nachteil, dass sie Kreativität im Keim ersticken? Tut nicht jede*r nur mehr, wofür er oder sie zuständig ist, anstatt an gemeinsamen Erfolgen zu arbeiten?

Mir ist bewusst, dass derlei Hypothesen möglicherweise Bestürzung und Unverständnis auslösen könnten. Aber, denken wir doch einmal darüber nach, welche ungeahnten Potenziale und Erfolgschancen in einer Schnellschuss-Aktion liegen. Wie sonst kann eine wertvolle Erkenntnis entstehen, die uns weiterbringt, wenn wir nichts mehr ausprobieren, über den Haufen werfen, mit Menschen reden, die nicht aus deren Funktion heraus involviert sind oder uns neue Kompetenzen genau dann aneignen, wenn wir sie brauchen? Dabei ist das doch, was Evolution und damit uns ausmacht.

Und ja, das bedeutet auch, ein gewisses Risiko eingehen zu müssen. Doch nur mit Mut und Entschlossenheit kann Großes erreicht werden.

Ein kreativer Geist steckt in jedem und jeder von uns und gemeinsam mit unseren Erfahrungen und Kompetenzen sind wir es, die sich jeden Tag für oder gegen eine alternative Handlungsweise entscheiden.

Jede*r von uns hätte als Baby auch sitzen bleiben können. Aber nein, wir sind immer wieder aufgestanden, sind hingefallen und wieder aufgestanden, haben Hilfe in Anspruch genommen und uns Tricks abgeschaut. Und irgendwann, nach vielen tränenreichen Stürzen und ersten Schritten, plötzlich … liefen wir, einfach so.

Raus aus der Komfortzone oder Opferrolle! Du entscheidest, wann du aufstehst, welchen Weg du einschlägst und wie du dich dabei fühlst! Egal ob Eigentümer*in, Geschäftsführer*in, Abteilungsleiter*in, Mitarbeiter*in. Egal ob für ein ganzes Unternehmen oder nur den nächsten Arbeitstag, anders ist nicht schlechter, sondern nur anders, vielleicht sogar besser. Wie es ist, ist es bereits.

Verlassen wir das Bett morgens nicht, um Geld zu verdienen, sondern um Großes zu leisten und der Grund für den Erfolg zu sein. Denn eines ist sicher, Erfolg fühlt sich richtig gut an!